Platzprobleme "lösen"


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Die üblichen Verirrungen
Unsere StVB ist schon eine ganz tolle Truppe. Zumindest zeigt sich das schon auf deren Website (letzter Abruf am 30.6.2012):

http://www.augsburg.de/index.php?id=22509.

Einige Dinge dort unterliegen wohl schon einer besonderen eigenen Logik:

Durch den historisch gewachsenen Stadtkern ist es leider nicht immer möglich, dem wachsenden Verkehr den notwendigen Raum zu geben. Es ist daher ein Anliegen der Stadt Augsburg, den vorhandenen Raum allen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung zu stellen.

Dieser Gedanke erscheint mir sinnvoll, da es auch Studien gibt, die nahelegen, dass eine gemeinsame Nutzung des Verkehrsraums zu Gegenseitiger Präsenz und damit Achtung führt. Im nächsten Satz steht dann aber geschrieben:

Da der Platzbedarf eines Radfahrers geringer ist als der eines Autofahrers, wird versucht, dem drohenden Verkehrskollaps durch Schaffung von Radfahrstreifen und Radwegen entgegen zuwirken.

Erstens erscheint es mir nicht logisch, genau die die am wenigsten Platz auf der Fahrbahn verbrauchen, dort zu entfernen (ineffiziente Vorgehensweise), zweitens ist das doch ein Widerspruch in sich. Ich fasse noch einmal sinngemäß die beiden Absätze zusammen:

Wir haben keinen Platz, darum brauchen wir eine gemeinsame Nutzung des vorhandenen Platzes. Deshalb reservieren wir Platz exklusiv für einzelne Verkehrsteilnehmergruppen (Radfahrer). Das passt doch nicht zusammen?

Eine Trennung nach Verkehrsarten (oder genauer, exklusiv die Radfahrer vom Rest, denn Mofafahrer, Rollerfahrer, Motorradfahrer, usw..., sind davon ja nicht betroffen) führt doch gerade zu einer noch weiteren Verknappung des geringen Platzes, da ein Teil der Fahrbahn nicht durch den Rest des Verkehrs benutzt werden darf. Würde man diese Methode weiter treiben und jeder Verkehrsart eine eigene Spur geben, hätten wir sehr bald entweder sehr breite Straßen, was offensichtlich utopisch ist, oder einzelne Gruppen hätten gar keinen Platz mehr, was auch nicht im Sinne der Verkehrsförderung wäre. Ich denke nicht, dass eine Trennung der Radfahrer vom restlichen Verkehr das Problem von Platzverknappung in unserer Stadt löst. Im Gegenteil: Nimmt man dann noch hinzu, dass Radwege aufgrund von Konflikten an Einmündungen, Kreuzungen aber auch Grundstücksausfahrten eher ein zusätzliches Gefahrenmoment erzeugen, sollte man doch von der Planung von neuen Radwegen im Stadtgebiet Abstand nehmen. Weiter unten stellen sie zudem fest:

grundsätzlich ist jede Straße (außer Schnellverkehrsstraßen) Bestandteil des Radverkehrsnetzes.

Das macht extra Radwege in der Stadt doch ohnehin obsolet. Es ist ja bereits eine für Radfahrer passende Infrastruktur in der Stadt vorhanden, nämlich die Fahrbahnen. Stattdessen will man weiterhin Platz vergäuden, Geld verbraten und zusätzliche Gefahrenmomente in Kauf nehmen. Unfug würde ich so etwas nennen.


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